Gymischüler:innen wehren sich gegen Klimaunterricht
Alex Kälin
Flyer fordern, dass der Unterricht «Klimaschule» am Wirtschaftsgymnasium Basel sofort gestoppt wird. Wer aber glaubt, dass den Autoren das Klima egal ist, liegt falsch.
Immer wieder werden am Wirtschaftsgymnasium Basel unter dem Namen «Klimaschule» Projekte von der Organisation «Myblueplanet» durchgeführt, die den Schüler:innen Klimathemen näher bringen und veranschaulichen sollen. Einige Gymnasiast:innen stören sich aber an Aktivitäten wie «Wer nimmt das klimaneutralste Essen mit?». «Es kommt so rüber, als wären wir mit unseren Aktionen für den Klimawandel verantwortlich», sagt Schüler Janosch Kunz. «So wird ein grosser Teil der Verantwortung von den Grosskonzernen weggenommen, was sehr problematisch ist», ergänzt seine Kollegin Sara Ragheb.
Und genau diese Grosskonzerne sind ihnen ein Dorn im Auge. Da unter anderem Konzerne wie die UBS zu den Sponsoren von «Myblueplanet» gehören, sprechen die Schüler:innen von «Greenwashing». «Die UBS investiert immer noch Milliarden in fossile Energien. Mit solchen Aktionen machen sie dann einfach etwas für ihr Image», findet Janosch Kunz.
«Sehen keinen Anlass, Zusammenarbeit mit ‹Myblueplant› zu beenden»
Angela Serratore, Programmleiterin Klimaschule findet nicht, dass es sich hier um «Greenwashing» handle: «Die UBS benutzt ihr finanzielles Engagement nicht dazu, sich als klimafreundlich zu bezeichnen. Denn die UBS verlangt von uns keinerlei Kommunikationsleistungen. Uns ist es jedoch wichtig, unsere Partnerschaften transparent zu machen.» Die Schüeler:innen fordern aber auf ihren Flyern, dass ihre Schule die Zusammenarbeit mit «Myblueplanet» beendet.
Der Rektor des Gymnasiums, Patrick Langloh, schreibt auf Anfrage: «Da Myblueplanet einerseits zusammen mit uns das Gespräch mit den kritischen Schülerinnen und Schülern gesucht hatte, andererseits auch mit den Geldgebern weiterhin in einem kritischen Dialog steht, sehen wir keinen Anlass, unsere Zusammenarbeit mit ‹Myblueplanet› zu beenden.» Er schreibt weiter, die kritischen Schüler:innen sollen sich doch im Rahmen der «Klimaschule» mit ihren Bedenken einbringen.
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