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Mit mentaler Stärke zum souveränen Sieg: Der FCB steht im Playoff-Halbfinal

04.05.2024 22:43 - update 05.05.2024 00:47
Florian Metzger

Florian Metzger

Die FCB-Frauen lassen ihr Herz auf dem Rasen und besiegen die Ostschweizerinnen mit 3:0. Mentale Stärke und spielerische Dominanz führen die Baslerinnen in den Playoff-Halbfinal. Neben der Freude macht sich auch Erleichterung breit.

Zu keinem Zeitpunkt erweckten die Baslerinnen den Eindruck, dass dieses Spiel verloren gehen könnte. Mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen St. Gallen stehen sie im Halbfinal der Playoffs. Nach dem 1:1 im Hinspiel ist allen Beteiligten eine gewisse Erleichterung anzumerken.

Allen voran FCB-Trainerin Kim Kulig: «Ich habe mir selbst einen Riesendruck gemacht. Aber wir haben uns den Sieg mit einem dominanten Spiel verdient. Die Spierinnen haben viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt.» Die Freude der über 2’000 Zuschauerinnen und Zuschauer ist so gross, dass viele nach dem Schlusspfiff auf den Platz gehen, um mit den Spielerinnen den Einzug in den Halbfinal zu feiern und ein Selfie zu ergattern.

Dominanter FCB – mangelnde Effizienz

In der Kabine geht die Party im Mannschaftskern weiter, wie Kapitänin Coumba Sow verrät: «Die Stimmung ist super. Alle singen und tanzen. Einige Spielerinnen sind auch sehr erleichtert und etwas ruhiger, weil die Anspannung in den letzten Tagen sehr gross war.»

Wie schon im Hinspiel ist der FCB die dominierende Mannschaft. Von Beginn weg nehmen die Baslerinnen das Spiel in die Hand und drängen auf eine frühe Führung. St. Gallen beschränkt sich auf ein schnelles Umschaltspiel, um dem FCB gefährlich werden zu können. Nach zehn Minuten geht diese Taktik beinahe auf. Die erste sehr gute Torchance des Spiels gehört den Ostschweizerinnen. Der FCB kann sich bei seiner Torhüterin Anna Klink bedanken, dass er nicht schon früh in Rückstand gerät.

Die Baslerinnen lassen sich davon aber nicht verunsichern und machen weiter Druck. Immer wieder kommen sie über die linke Angriffsseite zu guten Abschlüssen. Nach gut 20 Minuten verwertet Stürmerin Ivana Rudelic eine Hereingabe per Kopf. Die wichtige Führung ist Tatsache.

Der FCB geht mit der 1:0-Führung in die Pause, auch wenn er mit ein paar individuellen Fehlern den Gästen gute Umschaltmöglichkeiten gesteht. Er hätte aber mit einer deutlicheren Führung in die Halbzeit gehen müssen. Qendresa Krasniqi vergibt kurz vor der Pause die beste Torchance nach einem von hinten bis vorne perfekten Kombinationsspiel.

Starke Mentalität

Die mangelnde Effizienz in den ersten 45 Minuten ist einer der wenigen Kritikpunkte, die Kulig ihrem Team an diesem Samstagabend mitgeben kann. «Wir hatten einige Chancen, das Ergebnis höher zu gestalten. Deshalb bin ich ein bisschen unzufrieden. Aber eine gewisse Geduld gehört dazu und die haben wir auf den Platz gebracht», so die Cheftrainerin. Ansonsten zeigt der FCB eine spielerisch überzeugende, vor allem aber konzentrierte und kämpferische Leistung. Nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel verwandelt Jana Vojtekova einen Foulelfmeter zum 2:0.

Es wäre menschlich, mit diesem Ergebnis einen Gang zurückzuschalten und sich auf die Defensive zu konzentrieren. Doch weit gefehlt. Nach dem 2:0 holen die Baslerinnen den Ball aus dem gegnerischen Tor, um möglichst schnell weiter spielen zu können. «Das 2:0 ist das gefährlichste Resultat. Deshalb wollten wir nachlegen. Wir wollen immer mehr. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und hatten aus den bisherigen drei Duellen noch eine Rechnung offen», erklärt Sow die starke Mentalität.

Diese Szene nach dem 2:0 steht sinnbildlich für die Basler Moral, die Kulig ihren Spielerinnen eingeimpft hat. «Es zeichnet uns aus, dass wir kritisch sind und uns nie zufrieden geben. Auch wenn es gut läuft, überlegen wir, wie wir uns verbessern können. Und diese Szene zeigt, wie dominant wir heute sein wollten. Gegen St. Gallen haben wir in dieser Saison dreimal unentschieden gespielt. Heute wollten wir das Spiel klar für uns entscheiden», so die stolze Trainerin.

Halbfinal gegen den FCZ

Da ist es nur logisch, dass ein weiteres Tor fällt. Aurélie Csillag setzt sich auf der linken Seite durch und hat dann auch noch das Auge für ihre Mitspielerin. Rudelic setzt mit ihrem zweiten persönlichen Treffer des Abends den Schlusspunkt und sorgt mit dem 3:0 nach 70 Minuten für die endgültige Entscheidung.

Am Ende war es wohl genau der Abend, den sich die Spielerinnen erhofft hatten. Dank dem souveränen Sieg kommt es in einer Woche zum Duell mit dem FCZ. Eine Mannschaft, die sicher stärker einzuschätzen ist als St. Gallen. «In erster Linie wollen wir an unsere eigene Stärke glauben. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns auf ein interessantes Hinspiel vorzubereiten. Ich liebe es, mich mit meiner Mannschaft auf höchstem Niveau zu messen», freut sich Kulig.

Mit dem Halbfinal soll die Saison noch nicht zu Ende sein. Nach dieser Leistung drängt sich die Frage auf, ob nun der Meistertitel das Ziel sein muss. Sow antwortet im Stile einer Kapitänin: «Natürlich haben wir das im Hinterkopf. Aber erst einmal müssen wir Schritt für Schritt gehen. Ohne den Halbfinal zu gewinnen, kommt man nicht in den Final. Deshalb ist klar, worauf wir uns jetzt fokussieren.»

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05.05.2024 08:18

Andrin

Stark!!

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