Chaos rund um die Frauen-EM: Jetzt wird es politisch
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Joggeli
Basel-Stadt

Chaos rund um die Frauen-EM: Jetzt wird es politisch

06.09.2023 18:34 - update 07.09.2023 10:37
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Basel ist Spielort an der Frauenfussball-EM 2025. Doch wenn es ums liebe Geld geht, sind die Probleme nicht weit. Jetzt verlangen die Grünen Antworten vom Kanton.

«Die Unsicherheiten sind beunruhigend und nicht würdig für die sportliche Stadt Basel», so schrieben die Grünen Basel-Stadt in einer Interpellation an die Regierung am Mittwoch. Stein des Anstosses sind die Spiele im Joggeli. Parlament und Regierung haben sich klar für Basel als Austragungsort ausgesprochen.

FC Basel befürchtet Minusgeschäft

Doch der Teufel steckt im Detail. Pardon, in der Finanzierung. Der FC Basel (er betreibt das Stadion) hatte bereits angekündigt: Ohne finanzielle Unterstützung oder Garantien sei er nicht bereit, das Stadion an die UEFA zu vermieten. Das hat zwei Gründe:

Es braucht Anpassungen am Stadion. Das ist mit Kosten verbunden. Und gleichzeitig überschneiden sich die die Termine der Frauen Euro mit dem Start der Superleague-Saison. Mit anderen Worten: Der FC Basel befürchtet, ein schlechtes Geschäft zu machen.

«Bei einem Männerturnier würde das nie passieren»

Jetzt wollen die Grünen von der Regierung wissen, wie es zu dieser Situation kommen konnte: «Es wurde eine umfangreiche Kampagne durchgeführt, um Austragungsort zu sein. Doch wichtige Fragen wurden im Vorfeld nicht geklärt», sagt Grossrätin Jo Vergeat auf Anfrage von Baseljetzt. Sie will deshalb wissen, wer in die Planung involviert war und wie es weitergeht. « Wir wollen Schwarz auf Weiss sehen, was schief gelaufen ist.»

Es sei eine grossartige Chance für Basel und den Frauenfussball, sagt Vergeat. Deshalb sei es wichtig, dass die Pläne nicht scheitern. «Basel präsentiert sich immer wieder als Sportstadt», betont sie und verweist auf den FCB, die Swiss Indoors oder die Euro’08 der Männer. «Es ist doch seltsam, dass um die Frauen EM so viele Diskussionen gibt.»

Chance für den Frauenfussball

«Ich kann verstehen, dass für den FCB finanziell nicht viel dabei herausspringt, aber die Einstellung, dass Frauenfußball kein lukratives Geschäft ist, muss verschwinden», sagt Vergeat. Die Austragung der Frauen EM sei eine Chance, den Frauenfussball noch stärker ins Zentrum rücken. Basel sollte sich geehrt fühlen, dazu beitragen zu können.

Nun ist es an der Regierung, die Fragen der Interpellation zu beantworten. Vergeat sagt klar: «Ziel ist eine gemeinsame Lösung. Keine Europameisterschaftsspiele im Joggeli-Stadion zu haben, wäre äusserst bedauerlich.»

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Kommentare

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07.09.2023 12:46

snape

Das Problem liegt eigentlich bei der FIFA welche mit ihrer unnötigen Herren Club-WM den richtigen Termin im Juni verbaut hat. Nun sollen es die Clubs ausbaden. Es ist sowieso eine Frechheit für die Frauen-WM nur 2 Jahre alt Vorbereitung einzuplanen. Am besten gar nicht für solche Turniere kandidieren!

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06.09.2023 18:01

KaLo

Ein trauriges Kapitel mehr um den FCB

2 13
08.09.2023 14:56

AndyGY

IQ 12

0 0
06.09.2023 21:30

Pady

Nein, nicht wegen des FC Basel sondern wegen dem SFV, den Regierungen BS/BL, denn sie haben sich um diese EM beworben und nicht der FC Basel! Kommunikation und Abklärungen eine Riesen Katastrophe! Noch schlimmer, dass der FCB die Kosten für ein der UEFA taugliches Joggli bezahlen soll, welches Stadion für den FCB UEFA tauglich ist!? Ist ja total absurd und dass der FCB, wegen der terminlich völlig falschen Ansetzung der UEFA im Juli an Statt im Juni, mehrere Heim-Meisterschaftsspiele auswärts spielen müsste geht schon gar nicht! Der FCB braucht diese Frauen EM sicher nicht, da er nur Nachteile hätte!

9 0
06.09.2023 19:28

lixi

Das ist echt nicht das Problem des FCB. Wenn Basel die EM will, sollen die Stadt auch die Kosten übernehmen. Wegen der CH Meisterschaft, muss der SFV klären.

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