Ein Pool für saftige Beeren: Wasserversorgung à la Ramlinsburg
Maximilian Karl Fankhauser
Um der Trockenheit entgegenzuwirken, hat Obstbauer Ernst Lüthi einen Bewässerungsteich angelegt. Dieser kommt ihm gerade jetzt sehr zu Gute.
«Chriesi uss em Baselbiet», Kirschen, die geschmacklich ihresgleichen suchen. Und auch an diesem warmen Donnerstagmorgen im beschaulichen Ramlinsburg gilt: Kirschen, so weit das Auge reicht. Auch Äpfel, Pfirsiche und Heidelbeeren gesellen sich zur illustren Obstkulturenversammlung, welche unter dem schützenden Mantel von Landwirt Ernst Lüthi gedeiht.
Wobei der schützende Mantel hier nicht einmal eine Floskel, sondern die absolute Realität ist. «Pflanzenschutz», erklärt Lüthi. Der Präsident des Baselbieter Obstverbands blickt auf eher besorgniserregende Monate zurück. «Die Problematik ist, dass der Frühling sehr nass war.» So mussten Lüthi und sein Team bei schlechten Bodenverhältnissen viel arbeiten. «Und als es auf die Schönwetterphase umschwang, liess das sehr schnell den Boden in der Oberfläche austrocknen.» Das läge an der momentanen Bisenlage.
Sorgen bereite ihm das bis jetzt zwar noch nicht. «Aber in den nächsten Tagen sollte es schon bald einmal ein wenig regnen.» Denn wenn es weiterhin so trocken bleibe, könne dies gegen Ende des Sommers zu Problemen führen.
2’000 Kubik für fünf Hektar
Unabhängig davon hat Lüthi auf seinen 14 Hektaren Obst- und Gemüsefläche eine Bewässerungsanlage installiert. Oben im Dorf, da sei sie ans Netz angeschlossen. Doch für die Fläche unten im Tal habe er sich etwas Spezielles einfallen lassen. «Beim Neubau des Obstlagerhauses konnten wir uns mit einem Bewässerungsteich einrichten.» 2’000 Kubikliter Fassung für die fünf Hektare Land im Tal.
In diesem würde das Dachwasser gesammelt und gefiltert um dann in die Bewässerungsanlagen zu laufen. Teilweise wird es gar noch angereichert. Mit Zitronensäure zum Beispiel: «Das ist für die Heidelbeeren, die brauchen saures Wasser.» Lüthi ist sehr zufrieden mit seinem Becken. Einen kleinen Fehler habe er aber beim Bau gemacht: «Ich hätte ihn doppelt so gross bauen müssen.» Denn bei den vielen Niederschlägen sei er voll gewesen, das überzählige Wasser sei via Überlauf in den Bach geflossen. «Das ist Wasser, welches fehlt.»
Doch dies ist nur ein ganz kleiner Wermutstropfen. Denn das System Lüthis funktioniert sehr gut. Und das bewässerte Obst und Gemüse, welches grösstenteils für den eigenen Betrieb gehegt wird, kann er in seinem Hofladen an die Kundschaft verkaufen.
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