Swisscom fordert 90 Millionen Franken von Sunrise
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Swisscom fordert 90 Millionen Franken von Sunrise

21.02.2024 15:23 - update 21.02.2024 15:26

Baseljetzt

Swisscom hat Sunrise wegen eines sogenannten «Mitbenutzungsvertrags» auf einen Schadenersatz von 90 Millionen Franken verklagt. Die Klage wurde bereits im Januar 2023 eingereicht.

Die Klage geht aus dem Geschäftsbericht des Sunrise-Mutterkonzerns Liberty Global hervor. Die Swisscom habe demnach eine Verletzung des Vertrags über die Mitbenutzung des Mobilfunknetzes geltend gemacht. Diesen Vertrag hatte die damalige Kabelnetzbetreiberin UPC (sie gehört mittlerweile zu Sunrise) mit der Swisscom am 8. Dezember 2017 abgeschlossen. Kurz darauf hatte die UPC bekannt gegeben, dass sie für ihr Mobilfunkangebot den Provider wechselt: Von Salt zu Swisscom.

Mit der Übernahme von Sunrise durch die UPC-Besitzerin Liberty Global begann ab Mitte 2021 dann die Migration der UPC-Mobilfunkkunden auf das Handynetz von Sunrise. Damit schaute die Swisscom in die Röhre, ihr gingen Einnahmen verloren.

Verfahren ist noch hängig

Das Verfahren wird vor dem Handelsgericht Bern ausgetragen und sei noch hängig, sagte eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Weder die Swisscom noch Sunrise wollten dazu Angaben machen, weil das Verfahren noch läuft, wie Sprecher beider Telekomkonzerne erklärten.

Der Sunrise-Mutterkonzern zeigt sich indes nicht besorgt: Man habe keine Rückstellungen gebildet, da ein Verlust zum jetzigen Zeitpunkt als nicht wahrscheinlich erachtet werde, schrieb Liberty. «Wir sind der Ansicht, dass die Behauptungen in dieser Klage unbegründet und/oder übertrieben sind.» Man beabsichtige, sich in dieser Angelegenheit energisch zu verteidigen. (sda/mal)

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