Unterwegs mit der Grenzwacht: Sind diese Männer frei von «Schnee»?
©Bilder: Baseljetzt
Kontrollen
Basel-Stadt

Unterwegs mit der Grenzwacht: Sind diese Männer frei von «Schnee»?

11.08.2023 14:40 - update 11.08.2023 17:43
David Frische

David Frische

Auf der Strasse kennen wir sie alle: die Kontrollen am Zoll. Aber wie läuft das auf dem Rhein ab? Baseljetzt hat die Zöllner in Basel auf einen Einsatz begleitet.

Donnerstagnachmittag im Hafenbecken 1: Mit einer schweren Metallzange öffnet der Hafenarbeiter das Siegel und öffnet den tonnenschweren Container. Frachtkontrolle. Der Schweizer Zoll will wissen, was in den hunderten Kartons im Container steckt.

«Es ist schon Weihnachtszeit», scherzt Einsatzleiter Bernhard Rungger. In den Kartons sind Schneemänner verpackt, Dekomaterial für den Winter, das jetzt schon verfrachtet wird.

Rungger ist Einsatzkoordinator beim Zoll Basel Mitte und führt mit zwei Kollegen die Kontrolle durch. «Machst du bitte gleich einen Abstrich», weist Rungger ein Mitglied seines Teams an. Die Schneemänner werden mittels Schnelltest auf Drogen gecheckt. Nach wenigen Minuten ist klar: negativ. Die Deko ist sauber.

Unterwegs mit der Grenzwacht: Sind diese Männer frei von «Schnee»?
Die Zöllner überprüfen die Fracht auf illegale Substanzen. Bild: Baseljetzt

Zoll auf dem Wasser

Frachtkontrollen gehören für das Grenzwachtkorps zum täglichen Job. Rungger und sein Team stellen sicher, dass keine illegale Ware die Grenze des Rheins in Basel überquert. Wie die Autos am Strassenzoll müssen sich auch die Schiffe einer Stichprobenkontrolle unterziehen.

Die Grenzwächter wollen aber nicht nur wissen, welche Ware die Schiffe geladen haben. Auch die Besatzung wird kontrolliert. Mit seinem Grenzwachtboot steuert das Korps ein Frachtschiff im Hafenbecken 1 an. Rungger und sein Kollege klettern aufs Schiff. Ein Klopfen an die Tür der Schiffsbrücke, wo sich der Kapitän aufhält: «Guten Tag, Rungger ist mein Name. Wir würden gerne eine Zollkontrolle machen», ruft der Einsatzchef dem Kapitän zu. Der Schiffsführer antwortet sogleich in niederländischem Akzent: «Ja, ich habe alles. Ausweis, Patent, Gefahrengut, Logbuch».

Peter Prinz ist mit seinem Schiff aus Rotterdam gekommen. Sein Frachter werde hier beladen und dann gehe es mit der Ware zurück in die Niederlande. «Nach Antwerpen», erklärt er der Grenzwacht. Man begegnet sich freundlich und mit Respekt. Runggers Kollege hat die Papiere genau überprüft: «Alles in Ordnung». Prinz und seine Besatzung dürfen mit der Fracht aus dem Basler Hafen auslaufen.

Die Fracht ist nicht immer heilig

Wenn auch in vielen Fällen die Ware auf den Schiffen sauber ist, gibt es doch auch Schmuggel. Allein an Betäubungsmitteln stellte der Schweizer Zoll im vergangenen Jahr auf der Strasse, Schiene und auf Wasser über tausend Tonnen sicher, darunter Marihuana, Heroin und Kokain. Wie viel davon auf dem Wasser geschmuggelt wurde, gibt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit nicht bekannt.

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Bild: Baseljetzt

Heute haben die Basler Grenzwächter einen ruhigen Einsatz auf dem Wasser. Es werden keine Drogen oder andere illegale Waren sichergestellt. Aber bald fahren Rungger und sein Team wieder raus, auf der Suche nach verbotener Fracht.

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