Vom Hexenfeuer bis zum Maibaum: Fakten und Bräuche zum 1. Mai
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Vom Hexenfeuer bis zum Maibaum: Fakten und Bräuche zum 1. Mai

30.04.2024 16:17 - update 30.04.2024 16:18
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Demos, Walpurgisnacht und Maibäume: Der 1. Mai wird auf unterschiedliche Arten gefeiert.

Juhuu, frei – der 1. Mai ist bei uns ein gesetzlicher Feiertag. Er wird als Tag der Arbeit, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, Tag der Arbeiterbewegung oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Doch nicht die ganze Schweiz hat am ersten Tag im Mai frei. In den Kantonen Basel-Stadt, Baselland, Jura, Neuenburg und Zürich ist der 1. Mai den Sonntagen gleichgestellt und ein gesetzlich anerkannter Feiertag. In den anderen Kantonen ist es anders geregelt.

Auch in anderen Ländern wie beispielsweise Deutschland, Österreich, Belgien und Liechtenstein gilt der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag. Der 1. Mai bedeutet auch: Demos. Die erste Demonstration zum 1. Mai fand in Australien im Jahr 1856 statt. Arbeiter demonstrierten damals für den 8-Stunden-Tag. Ein Jahr danach streikten in Chicago (USA) Industriearbeiter. Die Arbeiterbewegung rief schliesslich am 1. Mai 1889 diesen Tag zum Kampftag aus.

Doch der 1. Mai bedeutet nicht nur Demonstrationen. Es gibt auch andere Brauchtümer an diesem Tag:

Walpurgisnacht

Der Übergang von der kalten in die warme Jahreszeit wird seit langer Zeit gefeiert. Einem Mythos entsprechend wird mit dem Hexenbrennen, oft auch Walpurgisfeuer genannt, der Winter vertrieben. Das Hexenbrennen findet traditionell in der Nacht zum 1. Mai statt. Der Ursprung soll auf die «Beltane» – ein altes europäisches Volksfest – zurückgehen. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wurde zur «Beltane» traditionell der Sommeranfang gefeiert. Ein Brauch, der schon seit mehr als tausend Jahren durch Fruchtbarkeitsfeste und Feuer zelebriert wird.

Vom Hexenfeuer bis zum Maibaum: Fakten und Bräuche zum 1. Mai
Leute stehen um das Hexenfeuer in Göda, 40 Kilometer östlich von Dresden (Deutschland). Archivbild: Keystone

Mit der Christianisierung wurde dieses «wilde» Treiben zur Verabschiedung des Winters als Hexenwerk verurteilt. Der Mythos von auf Besen fliegenden Frauen, die sich zum Tanz mit dem Teufel treffen, kam auf. Im Satanismus gilt die Walpurgisnacht als einer der höchsten Feiertage.

Auch heute noch gibt es in Deutschland und in Nordeuropa in der Nacht zum 1. Mai Hexenfeuer, um die «bösen Geister» zu vertreiben, beziehungsweise Maifeuer. Dazu gibt es Feste bis spät in die Nacht.

Maibaum

Traditionell zum 1. Mai werden in vielen Regionen in der Schweiz, Österreich und Deutschland Maibäume aufgestellt. An zentralen Plätzen wird ein geschmückter Baum oder Baumstamm aufgerichtet. In der Schweiz ist das Maibaumaufstellen besonders in ländlichen Gemeinden anzutreffen. Oft verbunden mit dem Aufrichten des Maibaums ist ein Stadt- oder Dorffest.

Vom Hexenfeuer bis zum Maibaum: Fakten und Bräuche zum 1. Mai
Bild: Keystone

Der Maibaum-Brauch soll möglicherweise auf germanische Riten zurückgehen – ganz unbestritten ist dies unter Volkskundler:innen aber nicht. Der Mittsommerbaum in Schweden ist mit dem Maibaum verwandt.

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