Wer hängt denn da an einer Wand am Rümelinsplatz?
Baseljetzt
Seit Mittwoch hängen an einer Wand am Rümelinsplatz plötzlich zwei Figuren. Es handelt sich dabei um eine Kunstinstallation den US-Künstlers Mark Jenkins.
Baseljetzt berichtete im Juni von Mark Jenkins und seinem Besuch in Basel. Nun hängt die Kunst in der Stadt: Eingekleidet in beigen Hosen und grauen, über das Gesicht gezogenen Hoodies hängen zwei Figuren regungslos an der mit einem Stützgerippe verstärkten Wand bei der Einmündung des Gerbergässleins in den Rümelinsplatz. Oder handelt es sich um eine eingefrorene Kletterpartie?
Der eine der Männer streckt dem anderen unter ihm die Hände entgegen. Er scheint ihm beim Klettern helfen zu wollen – nur dass er diesem gleichzeitig auf den Händen steht. Aus der vermeintlichen Hilfeleistung wird dadurch gewissermassen eine hinterhältige Attacke. Oder ist es einfach ein Akt von Tollpatschigkeit?
Ein grosser Blickfang
Am Mittwochmorgen installiert, haben sich die beiden lebensechten Figuren schnell zum grossen Blickfang entwickelt. Passantinnen und Passanten bleiben auf ihrem Weg über den Rümelinsplatz stehen. Nach einem kurzen Irritationsmoment stellt sich bei den meisten Betrachterinnen und Betrachtern ein fröhliches Lächeln ein. Handys werden gezückt, um die beiden Männer fotografisch festzuhalten.
Es handelt sich, wie einer diskret angebrachten Tafel zu entnehmen ist, um eine künstlerische Intervention des US-Künstlers Mark Jenkins mit dem Titel «The Ledge». Erst kürzlich war er mit einer Gruppe eher unheimlich wirkenden Figuren im Basler Kunstraum Artstübli zu Gast. In Absprache mit dem Gründer des Artstüblis und Ausstellungskurators, Philipp Brogli, entstand die Idee, im Nachgang zur Ausstellung ein Zeichen im öffentlichen Raum zu hinterlassen.
Bekannt als Street Artist
Mark Jenkins hat sich vor allem als Street Artist international einen Namen gemacht. Er hat mit seinen im öffentlichen Raum platzierten Werken unter anderem in seiner Heimatstadt Washington, in Montreal, Rio de Janeiro, London, Rom und Barcelona für grosse Aufmerksamkeit gesorgt.
Stets spielte dabei der Überraschungsmoment eine grosse Rolle. Die Platzierung der Werke geschah und geschieht jeweils ohne öffentliche Ankündigung. So auch in Basel, der ersten Stadt in der Schweiz. Das heisst aber nicht, dass es sich um eine Guerilla-Aktion handelt, auch wenn es laut Brogli durchaus so wirken darf: Die Installation sei mit dem Hausbesitzer abgesprochen und auch die Polizei sei informiert, sagt Brogli. (sda/mal)
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