Jahresergebnis
Baselland

Kantonsspital Baselland schreibt tiefrotes Defizit

26.04.2024 11:38 - update 26.04.2024 15:37

Baseljetzt

Das Kantonsspital Baselland hat wirtschaftlich ein schlechtes Jahr hinter sich: Im 2023 hat das Spital einen Verlust von 24,8 Millionen Franken gemacht. Die Leitung begründet das Defizit mit der hohen Teuerung.

Im Jahr 2022 hatte das Kantonsspital Baselland (KSBL) noch einen leichten Gewinn von 2,4 Millionen Franken gemacht. Nun das tiefrote Defizit: 24,8 Millionen Franken. Das KSBL stellte die Zahlen am Freitag vor. Die sich stetig verschärfenden Rahmenbedingungen für die Schweizer Spitäler habe im 2023 auch das Kantonsspital Baselland hart zu spüren bekommen, schreibt die Spitalleitung in einer Medienmitteilung.

Verwaltungsratspräsidentin Madeleine Stöckli begründet den Millionenverlust zum Einen mit der Teuerung: «Wie wohl alle Spitäler hatten wir mit einem gewissen Anstieg der Inflation gerechnet, nicht aber mit einer solch hohen Teuerung.» Zudem habe das KSBL die Mehrkosten nicht durch höhere Effizienz im Betrieb kompensieren können. Geprägt wird das negative Ergebnis auch durch einen Sonderfaktor aus der Bildung einer Restrukturierungsrückstellung in der Höhe von 4,6 Millionen Franken.

«Wir haben dieses Jahr deutlich schlechter abgeschlossen als geplant», sagt Stöckli gegenüber Baseljetzt (siehe Video oben). Die Bilanz sei aber «nach wie vor solide». Zudem habe man einen Finanzplan für die kommenden Jahre.

Personalaufwand ist gestiegen

Das KSBL verzeichnete ein Jahresergebnis von minus 19,0 Millionen Franken (Vorjahr: minus 0,6 Millionen). Die Erträge nahmen um 1,2 Prozent auf 449,2 Millionen Franken ab. Als Hauptgrund wird im Geschäftsbericht der Rückgang der Fallzahlen in der Akutsomatik genannt. Gesamthaft nahmen die stationären Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 22’934 ab. Der Personalaufwand nahm im vergangen Jahr um 9,4 Millionen zu, was gemäss Mitteilung vor allem auf die Lohnrunde 2023 zurückzuführen ist.

Der Verlust von 24,8 Millionen Franken habe das Eigenkapital erheblich geschmälert, heisst es. So nahm die Eigenkapitalquote aufgrund des Jahresverlustes um 5,3 Prozent auf 43,0 Prozent ab. Das KSBL zeigt sich für 2024 zurückhaltend: Die Unsicherheiten bezüglich Tarifentwicklung sowie die Auswirkungen der Teuerung würden die Aussichten für das Geschäftsjahr 2024 erneut trüben, heisst es weiter.

KSBL-CEO: «Tarife müssen kostendeckend sein»

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage nimmt KSBL-CEO Norbert Schnitzler auch die Politik in die Pflicht. Denn die Tarife seien deutlich zu tief. «Die Tarife müssen kostendeckend sein.»

Das KSBL selbst müsse aber auch effizienter werden, um so Kosten einsparen zu können, so Schnitzler. Kommt da auch die Schliessung von Standorten, konkret des Bruderholzspitals infrage? Schnitzler hat dazu eine klare Meinung:

(sda/daf)

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