«Und wieder Cabb» – Grüne fordern mit Vorstoss mehr Sicherheit
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Interpellation
Baselland

«Und wieder Cabb» – Grüne fordern mit Vorstoss mehr Sicherheit

02.05.2024 11:57 - update 02.05.2024 14:50
Michael Kempf

Michael Kempf

Nach dem jüngsten Unfall bei der Firma Cabb wollen sich die Grünen Baselland nicht mit «Beruhigungspillen» abspeisen lassen. In einem Vorstoss fordern sie mehr Massnahmen von der Cabb.

«Trotz millionenschwerer Investitionen des Unternehmens in die Sicherheit und wohl regelmässiger Störfallinspektionen durch den Kanton kam es in der Folge immer wieder zu Unfällen», heisst es in einer Mitteilung der Grünen Baselland. Die Cabb habe bereits mehrfach Anlass zu Interpellationen im Landrat gegeben. Die Antworten der Cabb seien rückblickend nicht mehr als «Beruhigungspillen für Parlament und Bevölkerung».

Deshalb fordern die Grünen von der Cabb mehr Massnahmen, um die Sicherheit im Kanton zu gewährleisten. Folgende Punkte sind in der Interpellation enthalten:

  1. Welche Massnahmen wurden in den letzten 6 Jahren bei der Cabb getroffen, um die Sicherheit der Bevölkerung in der Agglomeration Basel zu gewährleisten?
  2. Wie sieht die Kontrolltätigkeit des Baselbieter Sicherheitsinspektorats, des Kiga und der Suva bei der Cabb aus?
  3. Wie viele Audits wurden in den letzten 6 Jahren durchgeführt?
  4. Was wurde dabei beanstandet und welche Massnahmen mussten seitens Cabb ergriffen werden?
  5. Fanden jeweils Nachaudits statt?
  6. Ab welchem Zeitpunkt war den Einsatzkräften am 26. April 2024 vor Ort bekannt, welche Chemikalie freigesetzt wurde?
  7. Ist der Regierungsrat rückblickend mit der Alarmierung/Information der Bevölkerung zufrieden?
  8. Wie geht es nun weiter?

Cabb bedauert den Vorfall

An der Pressekonferenz der Cabb bedauert das Unternehmen den Vorfall. Werkleiter Uwe Müller betont: «Wir verfügen über ein umfassendes Sicherheitsdispositiv und Einsatzmanagement, das bei einem Ereignis sofort zum Tragen kommt. Das war auch hier der Fall. Es ist eine Tatsache: In der chemischen Produktion arbeiten wir mit Stoffen und Produkten verschiedener Gefahrenklassen. Diesen Gefahren sind wir uns aber jederzeit bewusst und beherrschen diese.»

Die Cabb zeigt sich auch zufrieden damit, dass die Alarmierung der Bevölkerung über die App Alertswiss einwandfrei funktioniert hat. Dies führt allerdings auch zu einer hohen Medienaufmerksamkeit und zu einer nicht in jedem Fall sachlichen Darstellung der Ereignisse. So wurden bereits kurz nach dem Alarm Parallelen zum Sandoz-Brand von 1986 gezogen. «Solche Darstellungen verunsichern die Bevölkerung unnötig», sagt der Werkleiter Uwe Müller.

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